Tiefe Demut
Tut uns leid, kommt wieder vor: Politiker und Manager in Japan müssen im Ernstfall vor allem eins tun - sich theatralisch entschuldigen. Das ist schon das halbe Krisenmanagement
Nach dem japanischen Abgasskandal um Mitsubishi zeigen sich die Vorsitzenden fast unterwürfig reumütig. Dabei geht es um Benimmregeln - und vielleicht schon das Ticket für das nächste Vergehen.
Fehlende Etikette kann man dem Konzernchef jedenfalls nicht vorwerfen. Fast im rechten Winkel nach vorne gebeugt stand Tetsuro Aikawa da, die Kameras auf ihn gerichtet. Die Stellung hielt er mehrere Sekunden lang, damit auch der letzte Fotograf ein schönes Bild abbekommen konnte. Der Präsident des Autoherstellers Mitsubishi Motors hatte sich Ende April verantwortlich dafür erklärt, dass sein Unternehmen bei Tests der Abgaseffizienz geschummelt hatte. Weit mehr als 600 000 Autos sind betroffen, die Lügen von Mitsubishi richten einen hohen moralischen und finanziellen Schaden an.
Nach drei Tagen des Skandals wurde schon von 3,2 Milliarden US-Dollar Kosten gesprochen, das sind 40 Prozent des Unternehmensmarktwerts. So sagte Aikawa, der da...
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