Sarrazins Scheitern
Neues Buch, alte Gedanken: »Wunschdenken« von Thilo Sarrazin
Der Enttabuisierungsbeschleuniger hat seinen Dienst verrichtet. Bevor er abgeht, trumpft er noch einmal groß auf. Auch Thilo Sarrazins neues Buch »Wunschdenken: Europa, Währung, Bildung, Einwanderung«, das im Untertitel die Antwort auf die Frage verspricht, »warum Politik so häufig scheitert«, hat bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung die Spitze der Bestseller-Liste des »Spiegel« erklommen. Anders als bei den Vorgängerwerken aus der Feder des ehemaligen Berliner Finanzsenators und Ex-Bundesbankvorstandes dreht sich die mediale Erregungsspirale diesmal jedoch deutlich langsamer.
Am meisten Aufruhr hatte es 2010 nach dem Erscheinen von »Deutschland schafft sich ab« gegeben, worin Sarrazin erstmals mit Thesen über integrationsunwillige und -fähige Zuwanderer auftrumpfte. Zur Buchvorstellung Anfang dieser Woche in Berlin waren nur noch wenige Journalisten erschienen, Gegendemonstranten machten sich nicht einmal die Mühe, vor d...
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