Wo Hexen für Walpurgis trainieren

Schminken, Zähne schwärzen, farbige Kontaktlinsen einsetzen, Hakennase anpassen - in Wolfshagen am Harz ist das ganze Jahr über Besentanz

  • Matthias Brunnert, Wolfshagen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Hexen sind das Markenzeichen des Harzes. In der Walpurgisnacht vor dem 1. Mai laufen sie einem an so gut wie jeder Ecke über den Weg. In Wolfshagen am Nordharz gibt es jedoch Hexen das ganze Jahr über.

Wirre filzige Haare, schwarze Zähne, wulstige Warze auf krummer Nase, das Gesicht giftig-grün oder feurig rot, die Augen aschgrau, quittegelb und lila-schwarz: »Kleine Kinder haben manchmal Angst«, sagt Simone Bartjes. Wer der 49-Jährigen und ihren Hexenschwestern mit ihren verwegenen Gewändern, den fulminanten Hüten und den unvermeidlichen Reisigbesen im Dunkeln begegnet, könnte auch als Erwachsener erschauern. Bartjes gehört zur »Wolfshäger Hexenbrut«, der wohl bekanntesten Hexengruppe im Harz.

»Sie sind die Besten«, schwärmt Burkhard Pahl, der ehrenamtliche Bürgermeister des 2500-Seelen-Ortes am nördlichen Rand des Mittelgebirges. »Im ganzen Harz gibt es keine interessantere Hexentruppe als unsere.« Auch deshalb fiebern die Wolfshäger ihrer Walpurgis-Feier mit Ungeduld entgegen. Die Nacht zum 1. Mai, in der Hexen, Teufel und andere dämonische Gestalten im Harz traditionell ihr Unwesen treiben, ist in den meisten Dörfern und Stä...


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