Goethe und Genossen
Horst Schulze 95
Kunst löst nichts, aber sie löst Verkrallungen in ein gar zu betriebswirtlich angelegtes Leben. Kunst erlöst nicht, aber einen Erlös bringt sie - du gewinnst Vertrauen, einen modernen Warnbegriff neu zu durchschmecken: Kostspieligkeit. Koste etwas aus: Setz aufs Spiel, koste es, was es wolle - Spiel will alles, es kostet Leben. Indem es dem Leben Rechnungen aufmacht, die nicht aufgehen dürfen. Wenn sie denn stimmen sollen. Der Schauspieler Horst Schulze hat bis in seine spätesten Tage hinein Goethes »Faust« gesprochen, solo, es war wie eine Dauerbekräftigung just dieser Kunstkräfte, die das Unvereinbare im Menschenkern offenbaren. Wie wir im Misslingen anderer zu glücklichen Teufeln werden. Wie unsere Klugheit immer neue Unterlassungssünden begründet. Aber auch, wie wir Wunder erhoffen, uns ins Wunder verlieben, ohne doch an Wunder zu glauben.
Über all das am Beispiel dieses Dresdners zu sinnie...
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