Freital: Ermittlungen gegen rechte Bürgerwehr

Bundesanwaltschaft wirft neonazistischer Gruppe mehrere Anschläge - Verdacht des Rechtsterrorismus / Drei Beschuldigte seit November 2015 in U-Haft

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Die Gruppe soll 2015 unter anderem Asylunterkünfte sowie ein linksalternatives Wohnprojekt in Dresden angegriffen haben. Außerdem werdenihnen Angriffe auf ein Parteibüro der LINKE und ein Sprengstoffanschlag zugeschrieben.

Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft wird die Ermittlungen gegen die rechtsextreme Gruppe »Bürgerwehr FTL/360« aus dem sächsischen Freital an sich ziehen. »Wir haben die Akten zum Zweck der Übernahme angefordert«, sagte eine Behördensprecherin am Freitag in Karlsruhe. Der Gruppe drohen damit Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung.

Bislang ermittelte die sächsische Justiz gegen die fünf Verdächtigen unter anderem wegen Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. Drei der Beschuldigten sitzen einem Bericht der »Sächsischen Zeitung« vom Freitag zufolge seit November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.

Die Gruppe, vier Männer und eine Frau, sollen 2015 unter anderem Asylunterkünfte in Freital sowie ein linksalternatives Wohnprojekt in Dresden angegriffen haben. Ihnen werden darüber hinaus Angriffe auf ein Parteibüro der LINKE sowie ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Freitaler Stadtrats vorgeworfen.

Der Zeitung zufolge beginnt Ende April zudem in Dresden ein Prozess gegen die drei Inhaftierten, weil sie ein Auto mit Flüchtlingsunterstützern angegriffen haben sollen. Dabei wurde unter anderem der Sohn des sächsischen Vize-Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) verletzt. AFP/nd

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