Viele Namen, wenig Handlung
In Sachsen-Anhalt nutzen 70 Prozent der Menschen ein Telefonbuch, in Berlin nur 28 Prozent
Haben Sie noch ein Telefonbuch? Schon vor Jahren wurde vorausgesagt, dass das Internet das gedruckte Verzeichnis verdrängt. Doch das Telefonbuch hat bislang überlebt. Vor allem auf dem Land.
Die Anfangseuphorie hielt sich in Grenzen: »Buch der 99 Narren« nannten zum Beispiel die Berliner ihr erstes Telefonbuch, als dies 1881 auf den Markt kam - in Anspielung auf die knapp 100 dort aufgelisteten Personen. Die Skepsis war groß. Bekanntermaßen traten die Telekommunikation und das dazugehörige Telefonbuch trotzdem ihren Siegeszug an. Auf der Suche nach einem Klempner oder der Sommerliebe aus dem Mallorca-Urlaub durchblätterten im Lauf der Jahre Millionen Menschen die dünnen Seiten. Heute reicht ein Blick ins Internet. Niemand muss mehr mit dem Finger die Einträge entlangfahren, während er das Alphabet vor sich hin murmelt.
Trotzdem stapeln sich in den Hausfluren von Mehrfamilienhäusern, im Supermarkt oder in eigens dafür errichteten Abholstationen jedes Jahr wieder die Telefonbücher, die dann irgendwie auch mitgenommen werden. Nur, warum?
»Ich...
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