Große Mehrheit der Deutschen gegen Atomwaffen
Forsa-Umfrage: 93 Prozent der Bundesbürger für ein völkerrechtliches Verbot / Fast ebenso viele befürworteten einen Abzug der auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen der USA
Berlin. Die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger ist einer Studie zufolge für ein völkerrechtliches Verbot von Atomwaffen. Dies geht aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Forsa-Umfrage hervor, die von der atomkritischen Organisation Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) in Auftrag gegeben wurde. Danach sprechen sich rund 93 Prozent für ein Atomwaffenverbot aus. Fast ebenso viele, rund 85 Prozent, befürworteten einen Abzug der auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen der USA.
Laut IPPNW existieren weltweit über 15.000 Atomwaffen, mehr als 90 Prozent davon gehören den USA und Russland. Vieler dieser Waffen verfügten über eine vielfach höhere Sprengkraft als die der Hiroshima-Bombe. So befänden sich rund 1.800 der nuklearen Sprengkörper in »höchster Alarmstufe« und seien binnen weniger Minuten abfeuerbereit. Über einer großen Stadt abgeworfen, könne eine solche Waffe mehrere Millionen Menschen töten, erklärte die Ärzteorganisation.
»Nach dem Einsatz einer Atomwaffe wäre effektive humanitäre Hilfe unmöglich«, mahnte Inga Blum, Vorstandsmitglied der deutschen IPPNW-Sektion. Schließlich seien dann weder Krankenhäuser, noch Verkehrs- und Kommunikationssysteme vorhanden. Auch eine Stromversorgung sei nach einer atomaren Explosion nicht mehr möglich. Für die Umfrage hatte das Forsa-Institut am 17. und 18. März etwa 1.000 Bundesbürger zu ihrer Einstellung zum Einsatz von Atomwaffen befragt. epd/nd
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