Imam steht wegen IS-Hilfe vor Gericht
Wegen Werbung für die Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) und Billigung von Straftaten des IS muss sich ein Berliner Imam ab April vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den 30-jährigen Gadzhimurad K. beginnt am 7. April, teilte das Berliner Kammergericht am Dienstag mit. Bislang sind zehn Verhandlungstermine im April und Mai vorgesehen. Der Imam war im vergangenen Oktober verhaftet worden. Er hatte in der Vergangenheit den Angaben zufolge im Berliner Stadtteil Moabit in der Fussilet.33-Moschee in der Perleberger Straße gepredigt.
Der Angeklagte, ein russischer Staatsangehöriger dagestanischer Herkunft, soll im November 2014 im Internet ein unter anderem von ihm selbst erstelltes Video mit dem Titel »Härte im Jihad« hochgeladen haben. Darin habe er in einer Predigt für die Beteiligung am IS-Terror aufgerufen, hieß es. Im Mai 2015 soll er zudem in einem Interview die Tötung eines gefangenen jordanischen Piloten und eines in Syrien entführten US-amerikanischen Journalisten durch den IS religiös gerechtfertigt und damit gebilligt haben.
Gadzhimurad K. soll eine enge Kontaktperson der Mitglieder eines Berliner Moscheevereins, Ismet D. und Emin F., sein, gegen die bereits seit dem 8. Januar 2016 vor dem Berliner Kammergericht wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung verhandelt werde, hieß es weiter. epd/nd
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