Die wütende Schwester aus der Provinz
In der Flüchtlingspolitik werden die Attacken der CSU gegen die CDU immer schärfer
Die CSU auf Geisterfahrt: Während die Drohungen aus Bayern in der Flüchtlingskrise immer schriller werden, droht der Partei ein Machtkampf um die Nachfolge Horst Seehofers.
Der Ton in der Union wird rauer: Am Donnerstag wollte CSU-Chef Horst Seehofer nicht ausschließen, dass seine Partei bundesweit als eigenständige Kraft antreten könnte. Am Freitag grantelte Unionsfraktionsvize Hans-Peter Friedrich (CSU) via Twitter: »Der Merkel-Flügel der CDU kann sich ja ins rot-grüne Team verabschieden.« Zuvor hatte er in einem Interview mit der »Welt« betont, in der Flüchtlingspolitik sei Merkel »eher im Team der SPD«. Auch sein Parteikollege, der amtierende Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, warnte in der »Passauer Neuen Presse«: Zwischen den Schwesterparteien sei eine »ernste Situation eingetreten«.
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) versuchte, die Wogen zu glätten. Dem »Focus« sagte er: »Wir wollen keine bundesweite Ausdehnung. Das würde die CSU zerreißen«. Was auf den ersten Blick wie eine Beschwichtigung wirkte, war gleichzeitig ein Affront gegen den Parteichef. Schließlich konterkarierte sei...
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