Stein gewordener Protestantismus
Der Architekt der Dresdener Frauenkirche hinterließ kaum biografische Spuren, dafür viele vom Gedanken der Reformation inspirierte Bauwerke
Wie hat George Bähr gelebt? Was hat er gedacht, wie ausgesehen? Auch zu seinem 350. Geburtstag am 15. März bleibt der Architekt der Dresdner Frauenkirche ein weitgehend Unbekannter.
Die 72-jährige Luise Sommerschuh hat nicht einmal ein Porträt. Obwohl sie und die Handvoll Mitglieder des Kulturvereins in Fürstenwalde, Bährs Geburtsort auf dem Kamm des Osterzgebirges, seit 1986 eifrig geforscht haben. Immerhin wüssten sie nun, wo das Geburtshaus des Barockbaumeisters tatsächlich stand, erzählt sie. Ein Gedenkstein mit schmiedeeiserner Inschrift kennzeichnet diese Stelle unterhalb der Dorfkirche, in welcher Frauenkirchen-Architekt George Bähr (1666-1738) getauft wurde. Der alte Sandsteinobelisk hingegen sei 1897 an der falschen Stelle errichtet worden, erklärt sie.
Im liebevoll eingerichteten »Gedenkstübel« in der ehemaligen »Hammerschänke« zeigt sie vor allem Fotos und Modelle der Dresdner Frauenkirche. »Wahrscheinlich hat er nur gearbeitet und an sich selbst kaum gedacht«, mutmaßt Luise Sommerschuh. Wie die Dombaumeister des Mittelalters tritt George Bähr als Person ganz hinter die steinernen Zeugnisse seines Wirke...
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