Dem Demonstrationsverbot getrotzt
Polizeigewalt konnte Frauenbewegung in der Türkei zum 8. März nicht aufhalten
Eigentlich skandalös, aber in der gegenwärtigen Türkei nicht weiter überraschend: In vielen Städten wurden Aktionen zum Weltfrauentag verboten - stattgefunden haben sie trotzdem.
Waren demonstrierende Frauen am Wochenende in Istanbul noch mit Gummigeschossen traktiert worden, konnten sie am Frauentag selbst trotz vorheriger Drohungen und Verbote weitgehend störungsfrei ihre Forderungen vorbringen.
Gern hat das die Staatsmacht nicht gesehen. Vielfach begründete sie Einschränkungen des Demonstrationsrechts mit nebulösen »Sicherheitsrisiken«. Der Regierungspartei angehörende Gouverneure hatten in der Vergangenheit so entschieden, zum Beispiel bei 1. Mai-Veranstaltungen. Doch die Frauenbewegung in der Türkei, eine der stärksten sozialen Bewegungen des Landes, hatte erklärt, die Demonstrationsverbote nicht zu akzeptieren.
Die ersten Demonstrationen fanden bereits am Samstag statt. Obwohl verboten, versammelten sich Hunderte Frauen in Ankara und Istanbul. In Istanbul versuchte die Polizei, die Demonstration gewaltsam aufzulösen und setzte hier neben Tränengas und Wasserwerfern auch Gummigeschosse ein. Mehre...
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