Folgt mir oder ihr müsst mich stürzen
Auch in der Flüchtlingsfrage stellt Angela Merkel die Machtfrage - auf dem Rücken der Betroffenen
Die Kanzlerin befindet sich in der Defensive. CDU und CSU streiten in der Flüchtlingspolitik weniger um die Sache als darum, wer am Ende Recht behält. Das Schicksal der Menschen gerät dabei aus dem Blick.
Es ist wie mit dem sprichwörtlichen heißen Eisen, das man lieber nicht anrühren sollte. Über die tiefen Differenzen innerhalb der eigenen Parteifamilie von CDU und CSU verliert Angela Merkel derzeit möglichst kein Wort. In ihrem Interview am vergangenen Sonntag bei Anne Will kam der Name Horst Seehofer nur beiläufig vor, die Meinungsunterschiede mit ihrer wahlkämpfenden Stellvertreterin Julia Klöckner degradierte sie zu einem Stäubchen auf ihrem Blazer; nach Erika Steinbachs neuer rassistischer Provokation traute sich die Moderatorin gar nicht erst zu fragen.
All dies zeigt zunächst, wie sehr sich die CDU-Vorsitzende in der Union derzeit in der Defensive befindet. Der Gegenwind vor allem aus deren bayerischem Ableger, aber auch aus den eigenen Reihen ist erheblich. Vor allem die Wahlkämpfer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sind angesichts unbefriedigender Umfragewerte höchst nervös und schwanken zwischen Di...
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