13. Februar - einer von 365 Tagen
Das Erinnern an die Zerstörung Dresdens hat sich stark verändert / Aufzug von Nazis ist nur noch eine Randerscheinung
Vor 71 Jahren wurde Dresden stark zerstört. Statt nur still der Opfer zu gedenken, wird am Samstag vielseitig an die Kriegsereignisse erinnert.
Sie konnten es doch nicht lassen. Lange sah es so aus, als würde es zu diesem 13. Februar keinen Aufzug von Nazis in Dresden geben. Dann wurde kurzfristig für den Vorabend doch ein Marsch in einem Randbezirk angemeldet. Ziel war ein Gedenkstein für, so die Inschrift, die »Opfer des anglo-amerikanischen Bombenterrors«. Der Anmelder erwartet 200 Getreue.
Allein diese Zahl zeigt, was sich mit Blick auf das geschichtsträchtige Datum in Dresden geändert hat. Vor 15 Jahren trafen sich bis zu 8000 Nazis zu »Trauermärschen«, die als größtes Ereignis der Szene in Europa galten. Die Angriffe auf die Stadt ab dem 13. Februar 1945 und deren Opfer dienten den Nazis dazu, deutsche Kriegsverbrechen zu relativieren; es war gar von »Bombenholocaust« die Rede. Die Stadt hatte der Vereinnahmung wenig entgegenzusetzen; es dominierte ein unkritisches »stilles Gedenken« an die Opfer, das unangenehme Fragen nach der Rolle Dresdens und der Bürgerschaft im NS-S...
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