Kiel kündigt Security
Innenministerium ahndet gravierende Verstöße
Kiel. Das Innenministerium in Schleswig-Holstein hat mit sofortiger Wirkung dem in Hamburg ansässigen Sicherheits- und Bewachungsdienst Secura Protect Nord GmbH gekündigt und der Firma die Überwachungsaufgaben von mehreren Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtungen entzogen. Zu den genauen Gründen wollte sich die Innen-Staatssekretärin Manuela Söller-Winkler (SPD) in der Sitzung des Innen- und Rechtsausschusses am Mittwoch im Kieler Landtag nicht detailliert äußern. Sie räumte aber ein, dass es sich um gravierende Verfehlungen durch Secura Protect Nord handele. Unter anderem sei auch strafrechtlich Anzeige erstattet worden. Söller-Winkler betonte jedoch, dass es hierbei nicht um eine unkorrekte Behandlung von Flüchtlingen gegangen sei.
Das Unternehmen sorgte im Herbst des Vorjahres für negative Schlagzeilen, weil das Landeskriminalamt nach einer Prüfung unter den rund 300 im Land eingesetzten Beschäftigten 65 für ungeeignet hielt, weil diese bereits straffällig geworden waren. Außerdem wurde in mehreren Fällen bekannt, dass Secura Protect Nord seinen in Flüchtlingseinrichtungen eingesetzten Mitarbeitern nicht den vorgeschriebenen Mindestlohn des Landes gezahlt und gegen arbeitszeitliche Richtlinien verstoßen hatte. Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft prüft dem Vernehmen nach, der Hamburger Firma die Mitgliedschaft zu entziehen. dha
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