Freiwillig länger im Polizeidienst

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Arbeit statt Ruhestand - für diese Option können sich jetzt auch Polizisten in Brandenburg entscheiden. Das Angebot kommt gut an.

Potsdam. Unter Brandenburgs Polizisten findet das neue Angebot, weiter zu arbeiten statt planmäßig in den Ruhestand zu gehen, Anklang. 20 von 86 Polizeibeamten entschieden sich im Dezember für diese Möglichkeit, wie Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage berichtet. »Das ist eine gute Quote«, sagte ein Ministeriumssprecher.

Die Beamten seien Ende 2015 gefragt worden. Einer der Interessenten könne allerdings aus gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten. Seit Dezember bestehen für Polizeibeamte aufgrund eines geänderten Stellenplans bessere Chancen, länger zu arbeiten.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte die freiwillige Verlängerung der Lebensarbeitszeit gefordert und ist zufrieden mit der Nachfrage. »Die Zahl liegt im Bereich unserer Erwartungen«, sagte der Landesbezirksvorsitzende Andreas Schuster. Das Angebot betreffe derzeit Kollegen im Alter von 60 bis 62 Jahren. Gleichzeitig kritisierte Schuster, dass die Landesregierung noch keine Möglichkeiten der Arbeitszeitverkürzung geschaffen habe.

Laut Schuster gehen jährlich etwa 300 Kollegen in Rente oder Pension. »Manche Polizisten fühlen sich einfach noch fit und gesund oder brauchen auch das Geld.« Andererseits seien einige Kollegen nach Jahrzehnten im Streifendienst auch so ausgelaugt, dass sie gern früher aus dem Beruf ausscheiden würden. Möglichkeiten dazu, etwa eine Altersteilzeit, gebe es aber noch nicht.

In Brandenburg sind derzeit etwa 8050 Polizisten im Dienst - laut Schröter sind das weniger als benötigt. Das Land hat bereits begonnen, ehemalige Feldjäger der Bundeswehr zu Polizisten umzuschulen. Auch werden mehr junge Polizeianwärter ausgebildet. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sei eine weitere Möglichkeit, die Zahl der Beamten zu erhöhen, so der Minister. dpa/nd

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